Donnerstag, 24. März 2011

Tag 2: Mittelmeer? Klingt gut.

Genova (Genua) ist groß genug, um garantiert ein Bett für die Nacht zu haben, also fuhr ich ohne weitere Vorbereitung Richtung Mittelmeer. Belohnt wurde ich mit diesem Anblick:



Die Fahrt ging quer durch die Pampa. Das ist an und für sich ne prima Idee. Es dauert nur n Stück. Aber interessant war's: Vieles jenseits der Autobahnnähe ist verlassen worden, leere Hallen allen Ortens. Sobald man jedoch in die Nähe größerer Städte (zum Beispiel Novara mit seinem Riesendom oder Alessandria mit seinen spacigen Wohnvierteln) kommt, sieht die Welt aufgeräumter aus.
Und wie es der Zufall will, ist meine Route über Land gesperrt. Nicht nur die tollsten Eindrücke vom Tal und den Bergen des Piemont hab ich dadurch gewonnen, sondern auch den Wein der Region, der sich heute Abend auf der Karte wiederfand: den Barbera del Monferrato. Ein vergleichsweise eigenwilliges Stück Weingenuss, das sich mit Käse, Salami und frisch gebackenem Brot aber hervorragend paart.



Genova selbst ist ein gewachsenes Chaos, dessen innere Bezirke ich morgen noch erkunden will, bevor ich mich in die Abgeschiedenheit der alten Römerstrasse verabschiede und mich der Bücher-Sonne-Kombination widme.

Die Ankunftsnacht ist vielversprechend: Die Musik (90er-Tschakka-Mucke) passt nicht annähernd zu der burschikosen, aber guten Küche im Sapori Di Genova, aber die 4 Mädels am Nachbartisch, von deren Konversation ich nicht ein Wort verstehe, sind gut drauf, das Hitzegewitter wegen der 23 Grad heute hier (Blitze und warmer Wind, tolle Show!) tut sein Übriges und die Innenstadt sieht für mich aus, als wären die Reichtümer einiger Epochen darin aufgegangen. Mal sehen, ob die iPhone-Nachtfotos was werden, sonst muss Knipsie morgen ran und ihr euch gedulden. :)



So sah's vor einem kleinen Innenstadt-Club aus, in dem ordentlich gute Laune war. Dass ich für meinen Eintrittsschnipsel ein Freigetränk bekomme, hab ich gegen halb 2 festgestellt - mich ausgerechnet für Vodka Red Bull zu entscheiden war nur bedingt sinnig - kurz nach 6 morgens konnte ich endlich einschlafen. Entweder ich muss das öfter probieren oder die Finger davon lassen!

So sieht es übrigens des Nachts auf dem Piazza del Ferrari aus:



Da liegt übrigens nicht immer so viel Müll rum, nur wenn ein Sommergewitterwind alles durcheinanderbläst. ;)

Tag 2: Wohin nur?

Nachteil von Spontan: WLAN is subject of luck... Ok, die Unterkunft hat welches, aber im ziemlich kühl eingerichteten Empfangsbereich zu sitzen und zu skypen ist irgendwie nicht so meins. Deswegen gibt's Tag 2 geringfügig verzögert ;)

Zurück zum Urlaub!
Nach einem leckeren Essen am Abend der Ankunft



(nicht gänzlich vegetarisch, aber zumindest fleischfrei und die Primi piatti vegetarisch) und sowohl einer Flasche Wein (die Franzosen bauen Semi-Flaschen, die Italiener irgendwie leider nicht - aber aus der Gegend war er: aus der Lombardei. Im Piemont gleich nebenan gibt's meinen liebsten Italiener, den Barolo, aber das zählt nicht. Immerhin war's ein Nebbiolo, also die gleiche Rebsorte. Nur eben von der falschen Seite des Lago Maggiore :) ) und der doppelten Menge Wasser war ich nicht nur satt, sit, zufrieden und geringfügig beschwipst, sondern vor allem: müde.
Trotzdem war ich nach nicht mal 6 Stunden wieder putzmunter. Ich schieb das mal aufs Schlafen mit offenem Fenster :)
Nach einem ziemlich sonnigen Frühstück mit tollem Ausblick (dieses Hotel muss im Sommer noch viel besser sein, wenn alles rundrum schon grün ist) machte ich mich auf die Suche im Netz - nach einem B&B in Como. Selig sei Skype, dank diesem neumodernen Schnickschnack konnte ich ein Dutzend Ziele anrufen, für nicht mal nen Euro.

Nur ein Bett gabs damit nicht.
Also Süden.

Freitag, 18. März 2011

Tag 1: Am Ziel

Die Auswahl am Flughafen ging fix: Lufthansa bot einen Flug nach Mailand an, der nicht nur ziemlich günstig, sondern auch ziemlich ansprechend war: Ging knapp eine Stunde später los, lecker Snack vorab, Zeitungen soweit das Herz begehren kann for free. Und zarte 21 Grad zur Ankunft haben mich nicht enttäuscht.



Der Nachteil von Spontanität ist, dass du nicht davon ausgehen darfst, dass alle so kurzfristig entscheiden wie du.
Macht nix. Da
Mich das Schicksal trägt, wohin es grad mag, schert es mich nicht, dass ein spontan von mir angefragtes Mietauto verfügbar wäre, wenn ich denn warten könnte, bis es der Waschmaschine entkommen ist - natürlich kann ich das! Die 21 (in Worten: Einundzwanzig!) Grad Außentemperatur mit strahlendem Sonnenschein sind - neben einem nicht existenten Terminplan - absolute Entspannungsgründe.

Wenn mich der Wetterbericht nicht täuscht, ist es auch morgen noch sehr erträglich hier, also werde ich wohl mit dem flexiblen Mittel der Wahl (allein das Shuttlebus-Ticket nach Mailand, in das ich eigentlich gar nicht will, kostet das gleiche wie 3 Tage Mietwagen; für Bahnfahren mit bewusster Richtungsentscheidung fehlt mir das notwendige Italienisch) in Richtung der Binnenseen (Lago Maggiore, Lago di Como) streben, um eine Unterkunft zu finden.
In der Zwischenzeit hatte ich natürlich auch schon Zeit, mich in der Sammlung positiver Argumente zu üben, warum diese spontane Entscheidung denn die beste gewesen sein könnte - ich erspare euch den Mix aus "italienisch verstehe ich wenigstens noch ein bisschen", "hier gibt's den Euro" und "italienisches Essen ist mir eh am liebsten" in seiner Ausführlichkeit... Der zweite Teil Müßiggang des bisherigen Tagesablaufs erstreckte sich auf die Literaturbeilage der ZEIT, die mich zum ersten Mal erahnen lässt, wer Houellebecq eigentlich ist, und warum man sich in wissenden Kreisen denn so das Maul über ihn zerreißt. Dabei hatte ich - gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Japan und Libyen - den Gedanken, dass Philosophie die größten Blüten in den Zeitabschnitten treibt, die man gemeinhin als "die Ruhe vor dem Sturm" bezeichnen würde. Regions-, kultur- und einstellungsbezogen natürlich.

Zurück zur Autovermietung. So Wartezeiten sind ja sehr praktisch, um Blogeinträge zu schreiben. Und kaum, dass ich den Satz halb geschrieben hatte, wars Auto abholbereit :)

Als ich hier vorbeifuhr, fand ich es recht schick:



Preise zivil, Restaurantausblick ein Traum, hinten noch eine Terasse am See.



Da konnte ich nicht umhin, bis zum Sonnenuntergang noch ein Stündchen zu lesen. Im T-Shirt. Mit so nem Ausblick auf den Lago Maggiore:



Da das Ding eine ziemlich kleine und familiäre Unterkunft ist, hab ich mich mal zum Abendessen vorgemeldet - dazu dann morgen mehr (heute bin ich doch schon bissi müde... Krömer und Zamperoni waren gut, aber spät gestern).

Urlaub Tag 1 - Das große Unbekannte



Regen bei 3 Grad. Das ist mir zu blöd. Also hab ich mir einen Rucksack mit ein paar Frühlingsklamotten gepackt und marschiere zum Bahnhof. Ab zum Flughafen, mal sehen, ob's nicht noch einen freien Platz in was Sonniges gibt!
Für alle Fälle begleiten mich 3 Bücher, die auch die tristeste Zivilisationsferne erträglich gestalten sollten. Nur eins ist sicher: Keine 3 Grad, bitte.

Freitag, 14. Januar 2011

caution! - poetry.

There was a time when I was young
the flowers grew the birds among
the trees were singing - it was spring.
And I was just about to sing
when singing birds just made their best
by shitting on my lying chest -
under the tree the birds were on.
I screamed out loud, so they were gone.
Now everybody wants me to
shut up instead of singing though
only I know my scream was wrong
misunderstood as my first song.

(imagine some sort of copyrigt here :P )

Samstag, 9. Oktober 2010

Ein letztes Mal Baggersee

So leer kann ein Strand sein, wenn die Temperaturen diesseits der 20-Grad-Marke sind... ein schöner Ausflug war's trotzdem.

Freitag, 28. Mai 2010

Die kühl kalkulierte Bewerbung

Gut gebrüllt, und doch nur kühl kalkulierend beworben.
Aus der Ferne betrachtet bist du ein kluger Kopf, der ein Gespür dafür besitzt, wann er welche Karten ausspielen kann, um sich Mehrheiten sich beschaffen. Das ist ein Können, welches nur wenige beherrschen. Und eines, was du aus geringeren Gründen als denen zum Wohle der Menschen (ohne Blick auf den Geldbeutel und Intelligenzgrad) einzusetzen verstehst. Es geht dir nicht darum, das Leben vieler zu verbessern, unabhängig von deiner eigenen Position. Es geht dir darum, Macht zu haben.
Nachdem du dein Limit in der Politik erkannt hast, wendest du dich also neuen Horizonten zu - der Wirtschaft, der du bereits in langer Wegbegleitung treu ergeben bist. Du weißt genausogut wie ich, dass es keine Aussicht auf Erfolg hatte, bei Bildungskosten sparen zu wollen. Was du damit erreichen wolltest war, eine letzte Duftmarke zu setzen, um den Preis deiner zukünftigen Dienstleistung in der Wirtschaft zu erhöhen, dich als nach wie vor bissiger und durchsetzungswilliger Machtmensch darzustellen.
Wer immer dich einstellen wird, sollte sich gewahr sein, dass du auch ihn zu manipulieren versuchen wirst, um dein eigenes Ziel zu erreichen: Macht.